Wer ist Maria Stanke?
Gute Frage – nur doof, dass gerade ich sie beantworten muss. Ich hab was im Netz gefunden, das es eigentlich ganz gut beschreibt:
Brief einer berufstätigen Mutter an eine nicht berufstätige Mutter
„Es gibt Leute, die sich tatsächlich fragen, was du den ganzen Tag so zu Hause tust. Ich frage mich das nicht, denn ich bin auch eine Mutter und für eine Weile zu Hause geblieben.
Ich weiß, dass du unbezahlte Arbeit erledigst, für die du meist keinen Dank kassiert. Arbeit, die beginnt, sobald du morgens die Augen aufschlägst, und nicht einmal dann endet, wenn du abends ins Bett gehst. Ich weiß, dass du an Wochenenden und in der Nacht arbeitest und dass dein Arbeitstag oder deine Arbeitswoche kein erkennbares Ende haben. Ich weiß, dass der Lohn für deine Arbeit spärlich ausfällt, aber dafür umso schöner ist.
Ich weiß, dass du dir nur selten eine Tasse Kaffee oder Tee gönnst. Ich weiß, dass du deine Aufmerksamkeit auf mehrere Aufgaben gleichzeitig richten musst, oft von einem Moment zum anderen abgelenkt wirst und dich niemals darauf verlassen kannst, eine Sache direkt erledigen zu können. Ich weiß, dass du, wenn du allein zu Hause bist, keinen Moment Ruhe hast, es sei denn, du hast nur ein einziges Kind, das noch tagsüber schläft.
Ich weiß, mit welchen Herausforderungen du täglich zu kämpfen hast, und dass du dabei normalerweise keine Unterstützung von anderen erhältst. Die Wutanfälle von Kleinkindern, die Unfälle beim Töpfchentraining, die Kämpfe beim Essen, das Essen auf dem Fußboden, die Filzmalereien an der Wand, die Rivalität unter Geschwistern, das ewig schreiende Baby. Ich weiß, dass deine Arbeit niemals aufhört, dass du in einem immerwährenden Kreis von Pflichten gefangen bist – du gehst Essen einkaufen, bereitest es vor, kochst es, versuchst es deinen Kindern einzutrichtern, wischst es vom Boden auf, spülst das Geschirr und wiederholst das Ganze drei Stunden später.
Ich weiß, dass du davon träumst, einmal eine Stunde nur für dich zu haben, um in aller Ruhe zu Mittag zu essen oder ein Nickerchen zu halten. Ich weiß, dass du dich manchmal fragst, ob es das wirklich wert ist. Dass du deine Freunde um ihre Kaffeepause auf der Arbeit beneidest. Ich weiß, dass dein Partner manchmal abends von der Arbeit nach Hause kommt und seine Füße genau in dem Moment hochlegen möchte, wenn du am allerdringendsten eine Pause benötigst, und dass dir das manchmal die Tränen in die Augen treibt.
Ich weiß, dass du von so vielen Menschen missverstanden wirst, die keine Ahnung davon haben, wie schwierig es ist, sich den ganzen Tag allein um kleine Kinder zu kümmern. Manche stellen sich vor, dass du den ganzen Tag über gelangweilt Kaffee schlürfst, während deine Kinder ruhig in der Ecke spielen. Ich weiß, dass du deine finanzielle Unabhängigkeit vermisst. Ich weiß, dass dich der Ausspruch „Endlich Freitag!“ amüsiert und manchmal auch ein bisschen ärgert. Denn jeder Tag in deinem Leben ist gleich, es gibt keinen Freitag, keine Pause von deinem Job. Ich weiß, dass viele Menschen nicht verstehen, dass du tatsächlich einer Arbeit nachgehst – du arbeitest zu Hause und zwar unentgeltlich.
Liebe nicht berufstätige Mama, ich weiß nicht, wie du das schaffst. Ich bewundere deine unendliche Geduld, deine Fähigkeit, Tag für Tag ein Lächeln auf dem Gesicht zu haben und das Leben deiner Kinder mit Freude zu füllen, selbst wenn sie dich zur totalen Erschöpfung treiben. Ich bewundere deine Hingabe, rund um die Uhr für deine Kinder da zu sein, auch wenn das nicht immer einfach ist. Ich bewundere deine Arbeitsmoral und dass du keine Belohnung erwartest: keine Beförderung, keinen Ruhm, kein Gehalt. Ich weiß, dass du deinen Kindern das Gefühl vermitteln möchtest, dass sie wichtig sind und geliebt werden. Du machst das wirklich am allerbesten.
Ich wollte dir einfach nur sagen, dass ich dich verstehe. Wir sind beide Mütter. Und ich weiß, worum es geht. Lass dich nicht unterkriegen.
Liebe Grüße von einer
berufstätigen Mama“
…besser hätte ich es nicht sagen können, als Mama von zwei wundervollen Jungs, die ich keine Sekunde missen möchte. Und doch genieße ich die Momente, wo ich nicht nur Mama sondern auch Schauspielerin, Theaterpädagogin, Ehefrau, Prinzessin, Ninja, Hase oder einfach nur Maria sein darf.
Quelle: https://www.huffingtonpost.de/dr-carolyn-ee/brief-einer-berufstaetige_b_4829070.html